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25
Sep

Rotation der Direktoren

Museales Austauschprogramm: Sind Museumsdirektoren in den eigenen Häusern so unterbeschäftigt und/oder unterbezahlt, dass sie fremdkuratieren müssen?

Keine Frage, Mumok-Direktor Edelbert Köb ist ein wackerer Kämpfer für klare Museumskonzepte und mitunter recht vergrämt, wenn seine Kollegen machen, was sie wollen. Man weiß auch, dass er gern expandieren würde - zum Beispiel in die Räume der Kunsthalle gleich nebenan. Bis es so weit ist, leidet er mehr oder minder öffentlich unter Platzproblemen. Vielleicht hat er ja deshalb einen Betriebsausflug in die Orangerie des Belvedere unternommen und dort sechs der Künstler, die das Mumok gerne zeigt, (interessante) Künstlerzimmer einrichten lassen.

Das franst zwar die musealen Profilierungen ein wenig aus, aber wer wird denn schon so kleinlich sein. Ein paar Rätsel bleiben aber doch: Darf Agnes Husslein im Gegenzug im Mumok kuratorisch aktiv werden? Wird sich als Nächstes Mak-Chef Peter Noever vorübergehend mit, sagen wir, der Anish-Kapoor-Rauminstallation in eine Albertina-Ecke schießen? Und: Wer nimmt Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder als Gast auf? Ja, und dann fragt man sich natürlich auch: Sind Museumsdirektoren in den eigenen Häusern so unterbeschäftigt und/oder unterbezahlt, dass sie fremdkuratieren müssen?

Offenbar sind nicht alle Direktoren dort glücklich, wo sie werken. Damit sie allen ihren Neigungen nachkommen können, sollten sie vielleicht überhaupt monatsweise an verschiedenen Häusern wirken - als museale Saisonniers auf Rotation. Das wäre auch das Ende der Debatte über die Profile der Häuser. Man kann sie gleich zusammenlegen. 

 



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