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29
Jul

Salzburger Festspiele: Schienenersatzverkehr

Strukturdebatten, Machtkämpfe, vorzeitige Vertragsauflösungen, verunsicherte Auftritte, enttäuschte Abgänge: Vor lauter Gwirks rund um die aktuelle und künftige Intendanz der Salzburger Festspiele geraten die - weitgehend gelungenen - ersten Premieren fast ins Hintertreffen. Die Mutter aller Festspiele schlittert in eine hausgemachte Krise. Wenig wahrscheinlich, dass den Sponsoren gefällt, was da aufgeführt wird. Selbst die wortgewandte Präsidentin Helga Rabl-Stadler äußert sich eher vorsichtig. Wenn alles nach Plan geht, wird sie mächtiger denn je. Wenn das Direktorium nur mehr aus ihr und dem Intendanten besteht, kann sie auf eine kräftige Gehaltssteigerung hoffen.

Schlüsselfigur im Krisen-Missmanagement ist Kuratoriumsvorsitzende Wilhelmine Goldmann. Eventuell verwechselt die Ex-ÖBBlerin die Festspiele mit einer Eisenbahnstrecke; während der Ausbesserungsarbeiten gibt es einen Schienenersatzverkehr namens Markus Hinterhäuser: Zwischen Jürgen Flimm, der 2010 aus seinem Vertrag aussteigt, und Alexander Pereira, der erstmals das Jahr 2012 verantwortet, darf der fähige Musikchef den Intendanten-Lückenbüßer spielen, ehe er September 2011 geht, weil er nicht von der von Pereira vorgeschlagenen Strukturreform überrollt werden will. Pereira, hatte Goldmann frohlockt, sei “ein Garant für eine sichere Fahrt durch unsichere Zeiten” (und außerdem ideal, weil er Österreicher ist und Deutsch spricht). Neben A-Karte und Machtbewusstsein sollte wohl auch Fingerspitzengefühl zu Pereiras Führungstalenten zählen

 



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