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Andrea Schurian

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07
Mrz

Alles was teuer ist: Kostenexplosionen

Also, da wäre einmal die Kostenexplosion. Ein paar Grundnahrungsmittel wie Milch, Brot, Butter, Obst im Einkaufswagerl und 20 Euro sind hurtig dahin. Trotzdem landen originalverpackte Lebensmittel auf dem Müll und zwar 40 kg/Jahr und Einwohner. Nun überlegen sich einige Schlauköpfe, dass es doch sinnig wäre, die Nahrungsmittelpreise anzuheben. Weil warum? Damit die Ärmeren gar nicht erst in den Supermarkt müssen, sondern gleich auf der Müllhalde herausklauben können, was die Wohlhabenden direttissimo in den Abfall befördern? Mehrkindfamilien am unteren Einkommensrand werfen genießbare Nahrunsmittel eher selten weg. Ebenso unwahrscheinlich ist, dass sich die Reichen diesen Elitesport durch gestiegene Lebensmittelpreise vermiesen lassen. Von wegen vermiesen: Eine Melange im Kaffeehaus macht 3 Euro plus. Das sind, für alle, die sich das Umrechnen abgewöhnt haben, mehr als 40 in Altwährung für eine Schale Kaffee. Allerdings können Sie kostenlos darüber meditieren, wie es mit den freiwllig eingerichteten Nichtraucher-Zonen ausschaut; und, ja, am non smoking-Platzerl vorm Klo, da stinkt zwar nicht der volle Aschenbecher vom Nachbartisch, aber dafür… okay. Verzeihung.

Unlängst an einem Taxistand in Wien. Erster Wagen, Fahrer pofelt. „Stört’s eh nicht?” Doch. Stört. Fahrer von Taxi Nr. 2. wirft auch gerade seine Kippe aus dem Fenster. Mehr Wagen sind nicht da, also Taxistoppen auf der Straße. Erst nach drei - drei! - weiteren verqualmten Taxis hält endlich ein Nichtraucherwagen. Schon seltsam. In regelmäßigen Abständen fürchten sich alle vor der (Vogel)-Grippe, bunkern Tamiflu und Mundschutz. Dabei grassiert in unseren Breiten längst eine höchst gefährliche Pandemie: In Österreich sterben pro Jahr ca. 14.000 Personen an den Folgen ihrer Nikotinsucht. Genauer gesagt: ca. 30% der Krebstodesfälle, 30-40% der Todesfälle durch Herz-Kreislauferkrankungen und ca. 75% der Todesfälle durch COPD gehen aufs Tschicken zurück. In allen Ländern mit rigorosem Rauchverbot in Lokalen ist der Zigarettenkonsum merkbar zurückgegangen - und in weiterer Folge auch die dadurch verursachten Krankheiten. Aber die Gesundheitsministerin hängt so treu wie selten ihr Herz ans am Genusszigaretterl. Will die Raucher nicht vergrätzen. Aber weil unsere Nachwüchse in gastlichen Stuben mehrheitlich sowieso als kleine Störfaktoren gelten, überlegt man stattdessen ein Lokalverbot für Kinder in verrauchten Restaurants. Tolle Logik. Wirklich.



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