Knarren in den Schule | Andrea Schurian Schurian,Andrea+Schurian,

Andrea Schurian

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28
Nov

Knarren in den Schule

Ja, genau, danke der Nachfrage.  Mein Sohn geht in dieses Wiener Gymnasium, in dem ein 3.Klässler seine Mitschüler gemobbt, mit seinen großwildjägerischen Schießtaten geprahlt und so nebenbei angekündigt hatte, demnächst mit einer  Knarre in der Schule einzureiten. Und weil man sich da natürlich überlegt, was das fürs eigene Kind bedeutet,   habe ich jetzt leider  keine Zeit, mir die schlanken  1.760.000.000 US-Dollar durch Ihren  Kopf gehen zu lassen, die innerhalb von nur zehn Tagen in New York für Kunst über den Ladentisch geschoben  wurden. Goldgräberstimmung in New York!  Leider fällt  von diesem unfässlichen Milliardenbetrag  für ca. 90  Prozent der LebendkünstlerInnen genau nichts ab,  die dürfen  weiter auf Hungerkünstler spielen und wer gar zu wenig verdient, wird in  Österreich nach wie vor aus der Künstlersozialversicherung gekippt. Hat angeblich etwas mit dem Gleichheitsgrundsatz zu tun, was genau habe ich leider auch  nach mehrmaliger Lektüre der einschlägigen  Interviews nicht wirklich Apropos verstanden: der Vater von besagtem Schüler   hat wohl auch nicht genau verstanden, warum sich Eltern von Klassenkollegen an die Öffentlichkeit gewandt haben.  Sein Sohn würde die Schule schon nicht ausrotten, meinte er, was gelinde gesagt  dumm  und bodenlos zynisch  ist. Das Massaker an der finnischen Schule ist noch frisch in Erinnerung; und   dieser Tage wollten in Köln zwei frustrierte Jungs an ihrer Schule ein Blutbad anrichten.  Der Vater stellte exlusiv bei der prima mit dem Kopf nickenden Vera das Jagdfieber inkl. Waffengebrauch seines 13jährigen Sohnes als erzieherische Maßnahme hin und im übrigen sei er sowieso  für durchgehende Bewaffnung der Bevölkerung. Auch LehrerInnen könnten ja mit Schießeisen in die Schule kommen. Superidee, wirklich, das brächte den Unterricht gleich richtig  in Schuss. Nur das mit dem väterlichen Einzelunterricht in Sachen Waffengebraucht scheint,  spätestens, seit der Knabe großspurig angekündigt hatte,   die Glock vom Papa mit in die Schule zu nehmen,  kläglich gescheitert zu sein.    Aber vielleicht will ja das Jugendamt mal die Familie  besuchen und einen kurzen Blick ins Kinderzimmer werfen? Stellen Sie sich das Gleiche  mit einem Migranten-Kind vor. Na? Ja, genau.

Zum Abschuss, äh, Abschluss die gute Nachrichte der Woche:  gewalttätige Computerspiele dürfen in Wien ab nächstem Jahr  nur mehr mit klarer Altersangabe  und nur an jene Personen verkauft werden, die dieser Altersangabe auch entsprechen. War bisher nicht so?  Danke, liebes Wien.  Vielleicht schafft ja auch Restösterreich, diesen Killerspielemist so lange wie möglich von den Kindern fernzuhalten. Und Waffen sowieso.



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