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05
Sep

Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs:Von der Schindluder- und Krebsgefahr

Ja  eh.  Ich-Marketing. Neue Gesprächskultur und so.  Jetzt  wissen  wir ziemlich detailgenau,  dass  auch die zweite Ehe von Andrea K.  ex gegangen ist. Frisch und frei  genießt sie langes Baden. Ob sie vor lauter Glück auch ein Schweinsbratl ins Backrohr schiebt, ihre Genusszigaretterln wieder ausgepackt  und sich ein kleines Schwipserl anzwitschert, auf diese News warten wir noch. Hingegen wissen wir schon lange, dass Frau K.  in Flugzeugen und Nobelrestaurants bitte danke keine Kinder antreffen möchte; und ebenfalls seit längerem ist uns bekannt,  dass sie auch ab und zu  Sex hat, ihr Coming Out  erfolgte  vor Schulkindern und Jugendlichen. Eh okay, danke für die Auskünfte und  alles Gute für den weiteren Lebensweg.   Nun ist Frau K. aber nicht  irgendein Ex-Mausi , sondern  Österreichs Gesundheits- und Familienministerin.  Andrea Kdolsky ist amtierende Meisterin in der Kunst des Menschelns. Macht sie deshalb menschliche Politik? Und, äh,  wie wichtig ist die aufrechte Ehe in ihrem politischen Wertesystem? Zum Beispiel beim Kindergeld. Alleinerzieherinnen kriegen 30 Monate lang 400  bzw. 15 Monate lang   800 Euro,  die zusätzlichen sechs bzw. drei Monate können sie, anders als glückliche Paare, nicht beanspruchen.   Weil: Schindludergefahr!  Bekanntlich wimmelt es in unserem Land ja nur so von Scheinalleinerzieherinnen. Heißt also, gute Ehen sind der Ministerin  schon sehr wichtig. Prinzipiell.   Politisch.   Und menschlich? Apropos menschlich: Gebärmutterhalskrebs ist ist die zweithäufigste Todesursache für Frauen zwischen 15 und 44 Jahren,  weltweit sterben mehr Frauen daran als an Aids. Mit einer neu entwickelten  Schutzimmpfung  könnten 70-75 % der Erkrankungen verhindert werden.  Frauenministerin    Doris Bures will sie ins Kinderimpfschutzprogramm aufnehmen; die UNESCO unterstützt diese Initiative.  Aber Frau Kdolsky will nicht: die in drei Tranchen verabreichte Impfung sei mit 624 Euro zu teuer.  Das ist a) zynisch und b)  falsch, denn die Impfung erspart die weitaus kostspieligeren  Krebsbehandlungen, ganz abgesehen von den seelischen und körperlichen Schmerzen der erkrankten Frauen und ihrer Angehörigen. Vielleicht stellt sich der bekennende kinderlose Neo-Single Andrea K. ja doch  einmal die wirklich wichtigen Fragen. Nein, nicht die nach passenden  Männern zu ihren Highheels. Gesundheit ist unser kostbarstes Gut. 624 Euro sind eine wohlfeile Investition in die gesunde Zukunft unserer Mädchen. Und übrigens: die besten Genesungswünsche für den ministerlichen Sprechdurchfall. Vielleicht nützt Heilbadezusatz?



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